Samstag, 18.07.2020, sonnig, angenehme Temperaturen. Wir machen uns gegen 8:00 Uhr auf in Richtung München und dann weiter nach Sulzemoos zu Niesmann+Bischoff. Wir sind ein paar Minuten zu früh da, schauen uns ein bisschen auf dem Gelände um und umrunden das ein oder andere Wohnmobil.
Um kurz vor 10:00 Uhr stehen wir vor dem Niesmann+Bischoff-Büro auf dem Außengelände einem leicht verwirrten Herrn K. gegenüber. Wobei korrekt wäre, er sitzt hinter dem Schreibtisch und wir stehen außerhalb an der Bürotür. Ich stelle uns vor und frage ihn, ob er Herr K. sei, denn dann hätten wir jetzt um 10 Uhr einen Beratungstermin. Herr K. ist verwundert, wir hätten heute keinen Termin, der wäre doch erst später im August oder so – ich schaue in meinem iPhone nach und lese ihm seine Terminbestätigung vor. Entweder hat er uns in seinen E-Mails jetzt auch gefunden oder er überspielt es hervorragend.
Auch wenn wir ihn „überrascht“ haben, fragt er kurz nach, für was wir uns interessieren (es ist das Modell „Flair“) und holt ein paar Schlüssel, um uns die Fahrzeuge zu zeigen. Dabei macht er einen guten Job, erklärt viel, zeigt viel, zählt Vorteile auf, worauf er achten würde. Zwischendurch bedient er zwar auch andere Kunden, da aber viel los ist, ist das okay für uns. Nun versuche ich herauszufinden, was denn eigentlich lieferbar wäre, wie es mit den Preisen etc. aussieht. Also, derzeit hätte er nur die drei Versionen des „Flair“ hier, eines davon könne er verkaufen, Neufahrzeuge wären erst 2021 lieferbar.
Er holt uns drei Ausdrucke mit der Ausstattung der drei Fahrzeuge sowie die Listenpreise dazu. Wir bemerken, schön langsam wird Herr K. unruhig, unser Zeitkontingent ist wohl fast aufgebraucht. Wenn echtes Kaufinteresse da ist, dann müsste man mal die Preise wegen Mehrwertsteuer und möglichen Rabatten genau durchrechnen. Da könnten wir dann ja ein Angebot von ihm im Nachgang anfordern. Sie erinnern sich an den E-Mail-Auszug oben? Dann kam die Killerfrage von mir, wie es denn mit Finanzierungsmöglichkeiten aussähe. Ja also das würde er nicht machen, er könne das zwar, aber das mache immer ein Kollege, den könne er aber – wenn’s wirklich wäre – schon holen, wenn er Zeit habe. Darauf ich, naja, ich wollte nur mal so Größenordnungen, Laufzeiten etc. haben. Ja, da wäre der Kollege zuständig. Und außerdem würde er an unserer Stelle sowieso mal bei der Hausbank nachfragen, die seien ja derzeit bei dem Zinsniveau froh, wenn sie Kredite geben könnten. Aha. Und außerdem gibt es ja im Internet genügend Finanzierungsrechner, da könne man sich ja mal so grob selbst ausrechnen, wo mal landet, sei ja alles kinderleicht. Soll das eine Anspielung sein, dass wir doof sind? Ich lass es mal auf sich beruhen.
Nun macht Herr K. DEN entscheidenden Fehler. Denn erstens gefallen uns die Niesmann+Bischoff-Womos eigentlich ganz gut, und zweitens wollen wir so grundsätzlich ja demnächst was kaufen. Herr K. gibt uns ziemlich direkt zu verstehen, dass wir ja jetzt alles besprochen hätten und er sich um einige E-Mails anderer Kunden dringend kümmern müsse. Wir hätten ja Preise und Ausstattung und könnten uns ja melden, wenn wir eines der drei Fahrzeuge haben wollen. Also so hat mich noch niemand bei einem Produkt in dieser Preisklasse vor die Tür gesetzt. Eigentlich wollten wir ein konkretes Angebot – entweder für ein vorhandenes und/oder bestellbares Fahrzeug. Tja, damit war für uns das Thema Niesmann+Bischoff erst mal gelaufen – zumindest bei Herrn K. vom Hymer-Zentrum in Sulzemoos. Übrigens, bis heute, Mitte August, habe ich weder von Herrn K. noch von Niesmann+Bischoff selbst irgendwas gehört. Für den Rausschmiss reicht es unterm Strich dann nur für ein „ausreichend“.
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